Filmmusik (classic 23/24)
Do, 21.03.2024, 19:30
kunsthaus muerz
KammerEnsembleOberschützen der Kunstuniversität Graz
Leitung: David Seidel
Ivan Hlibov & Svitlana Klinkova – Violinen
Benjamin Klanjac – Viola
Marigona Komani – Violoncello
Sergio Cabeza – Kontrabass
Lydia Küllinger – Flöte
Josipa Loncar – Oboe
Lucas Ledezma – Klarinette
Yuki David Unterberger – Fagott
Péter Juhász – Horn
Clara Viane – Klavier
Andrea Verzosa – Harmonium (Synthesizer)
Christopher Devine – Dirigent
In den frühen Stummfilmzeiten wurde Filmmusik bei Vorführungen noch oft live gespielt. Mittlerweile hat sie sich zu einem bedeutenden Bereich des Musikkonsums entwickelt und viele bedeutende Komponist:innen zu neuen Werken angeregt. Mussten früher Studios große Symphonieorchester beschäftigen, wird Filmmusik seit Langem immer häufiger am Computer und elektronisch „fabriziert“. Der Vertrieb von Soundtracks ist zu einem bedeutenden Geschäftszweig der Filmindustrie geworden. Filmbesucher:innen nehmen Filmmusik anders wahr als Konzertbesucher:innen: Neue Klänge, die ein traditionelles Publikum in einem Konzert eher ablehnen würde, akzeptiert es durchaus als Untermalung eines Filmgeschehens. Österreicher haben in der Entwicklung der Filmmusik, besonders in der „Golden Hollywood“ – Zeit, eine bedeutende Rolle gespielt. Die Namen Max Steiner (3 Oscars, 21 Oscar-Nominierungen, bekannt durch seine Musik zu „Vom Winde verweht“), Ernest Gold (Oscar für die Musik zu Otto Preminger: „Exodus“), Erich Wolfgang Korngold (Oscar für Filmmusik zu „Robin Hood“) sind uns allen geläufig.
1948 trat Charlie Chaplin an den Wiener Hanns Eisler mit dem Auftrag für eine Filmmusik zu seinem im Jahr 1928 gedrehten Film „The Circus“ heran. Der Vertrag war schon unterschrieben. Da Eisler aber damals aufgrund seiner gesellschaftspolitischen Einstellung von McCarthy vor das „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ zitiert wurde, war das Projekt leider zum Scheitern verurteilt. Eisler hat nachträglich die schon komponierte Musik in seinem Septett Nr. 2 verarbeitet.
Live-Filmmusik der ersten Stunde erleben wir in Saint–Saëns‘ Komposition. Er soll mit einer Stoppuhr in der Hand den Stummfilm immer wieder angeschaut haben, um seine Musik
mit dem Film koordinieren zu können. So kommt auch bei den Aufführungen dem Dirigenten die Verantwortung zu, das Ensemble dem Filmgeschehen folgend zu führen. Eine kleine Kuriosität: Die Premiere der deutschen Fassung von „L’assassinat de Duc de Guise“ fand einen Monat nach der Weltpremiere in Paris (1908), in Klagenfurt statt, im Rahmen des Weihnachtsprogramms des Klagenfurter-Reform Kinematographen.
In Kooperation mit der KUG Graz Expositur Oberschützen
Programm:
Hanns Eisler (1898–1962)
Septett Nr. 2 für Flöte, Klarinette, Fagott & Streichquartett
(aus „The Circus“ von Charlie Chaplin)
Ennio Morricone (1928–2020)
Gabriel’s Oboe
Arrangement für Streichquartett R. Longfield
Nino Rota (1911–1979)
The Godfather – Main Theme
Arrangement für Streichquartett R. Longfield
John Williams (*1932)
Across the stars
Arrangement für Streichquartett L. Moore
Pause
Klaus Badelt (*1967)
Pirates of the Carribbean
Arrangement für Streichquartett L. Moore
John Barry (1933–2011)
Goldfinger
Arrangement für Streichquartett M. Kamdar
Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Filmmusik zum Stummfilm „L’assassinat du Duc de Guise“ (1908)
für Flöte, Oboe, Horn, Fagott, Streichquintett, Klavier und
Harmonium (Synthesizer)
(c) Foto: Institut Oberschützen
Kartenpreise und Abos: Einzelkarten: 39€/29€, Abo: 190€/130€