FRANUI Hochkulturfestival - mit STINGL & FAZIOLI

10.08. - 12.08.2023. Drei Tage lang bespielten Franui & Friends eine Open-Air-Bühne auf der Unterstaller Alm in Innervillgraten (Osttirol) mit Musik zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischen Klängen. Im Zentrum der Bühne: einer unserer FAZIOLI F278 Konzertflügel.

Adresse Festivalgelände: Unterstaller Alm, 9932 Innervillgraten, Osttirol (1.673 m Höhe)

Festivalbüro T +43 512 575151 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

ORF Bericht:

ORF

DER RESONANZBODEN UND DIE ALM

Das Holz des Resonanzbodens des Konzertflügels hätte eigentlich den kürzesten Weg zum HOCHKULTURFESTIVAL (10.–12. August), und je nach Hanglage auch die wenigsten Höhenmeter zurückzulegen, zieht man die direkte Linie vom Fleimstal/Val di Fiemme auf die 1673 m hoch gelegene Unterstalleralm im Osttiroler Innervillgraten. Aus dem berühmten italienischen Tal stammen die Rotfichten für Teile der Instrumente des Klavierbauers FAZIOLI: Die dortigen Bäume wachsen aufgrund der klimatischen Bedingungen extrem langsam und bilden eine sehr gleichmäßige Maserung, die sie zum gesuchten Klangholz machen.

Der FAZIOLI-Flügel aber, der auf der Unterstalleralm bei den Open-Air-Konzerten erklingen wird, stammt aus dem 348 km Luftlinie entfernten Wien. Und um sich diese Entfernung besser vorstellen zu können, benötigt es gemessen an seiner eigenen Länge mehr als 125.000 Konzertflügel. Um auf der Unterstalleralm anzukommen, dann muss er nur noch über den Stallerbach und auf die Bühne.

Durchmessungen wie diese sind eine Spezialität der Musicbanda Franui, die vor 30 Jahren ihren Weg von Innervillgraten auf die internationalen Konzertbühnen gemacht hat und mit unbändiger Spielfreude ihr Programm zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik immer wieder aufs Neue erweitert.

Zu den Musiker:innen, die beim HOCHKULTURFESTIVAL am FAZIOLI-Flügel zu erleben sind, zählt die hochgelobte deutsche Jazzpianistin Johanna Summer, die sich am ersten Festivaltag einmal mehr zwischen den Genres bewegt. Auf ihrem aktuellen Album »Resonanzen« erweitert und vertieft sie ihren ganz eigenen Ansatz des improvisatorischen Weiter-Erzählens klassischer Meister von Bach über Schubert, Grieg bis zu Ligeti.

Erwartet wird weiters das Fauré Klavierquartett, das mit seinen visionären Interpretationen eine Gratwanderung zwischen Populär- und klassischer Kammermusik geht: Lebendig und mitreißend erforschen Erika Geldsetzer (Violine), Sascha Frömbling (Viola), Konstantin Heidrich (Violoncello) und Dirk Mommertz (Klavier) neue Welten und machen aktuell mit der Ersteinspielung der eigens arrangierten Meisterwerke »Bilder einer Ausstellung« von Mussorgsky und »Etudes tableaux« von Rachmaninoff Furore.

Neue Klangbilder erschafft auch Víkingur Ólafsson, der die »Goldberg-Variationen« auf die Osttiroler Freiluftbühne bringt. Seit einigen Jahren schon hinterlässt der isländische Pianist mit seiner bemerkenswerten Kombination aus musikalischer Perfektion und visionären Arrangements einen tiefen Eindruck. Seine Programme von Bach bis Glass und Kurtág haben ihn zum weltweit angesagten Pianisten gemacht, wobei er stets unterschiedlichen Spuren nachgeht, um in seinem Klangkosmos einzelne Werke zu verbinden.

In sein Repertoire nimmt Ólafsson immer wieder auch wenig bekannte Stücke auf. Für sein aktuelles Album »From Afar« hat er das isländische Volkslied »Ave María« von Sigvaldi Kaldalóns für Klavier arrangiert. Wie schon bei seinen Aufnahmen zu Bach wollte Ólafsson auch hierzu ein Video in ungewöhnlichem Setting aufnehmen: eine unbewohnte Insel vor Reykjavík, nur mit Boot oder Helikopter zu erreichen, ist die einzigartige Kulisse für seine Interpretation. Bei Ólafssons Konzert auf der Unterstalleralm – auf einem FAZIOLI-Flügel – muss man sich dann eigentlich nur mehr das Meer vorstellen.

Programm 2023

Donnerstag, 10.08.2023, 15:30 – 20:00
Sväng, Mundharmonika-Quartett
Anna Mabo, Gitarre und Stimme
Clemens Sainitzer. Violoncello
Johanna Summer. Jazzpiano
Tobias Moretti. Rezitation
Nikolaus Habjan, Puppenspiel Gesang
Musicbanda Franui

Freitag, 11.08.2023, 15:30 – 20:00
Fauré Quartett - Klavier-Quartett
Christian Zehnder - Vocals, Wippkordeon
Harriet Krijgh - Violoncello
Die Strottern - Wienerlied-Duo
Musicbanda Franui

Samstag, 12.08.2023, 15:30 – 20:00
Víkingur Ólafsson - Klavier
Florian Boesch - Bariton
Shake Stew - Jazz-Septett
Musicbanda Franui

Der schönste Konzertsaal der Welt

»Dass der musikalische Weg, den wir vor 30 Jahren eingeschlagen haben, mit einem Erfolg wie diesem einen weiteren beglückenden Höhepunkt gefunden hat, ist überwältigend«, freut sich Andreas Schett, künstlerischer Leiter von Franui und des HOCH KULTUR FESTIVAL. »Für ein Festival der Hochkultur in seiner hintersinnigsten Definition, nämlich als fein gesponnene Verbindung von Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik, kann es gar keinen besseren Ort als hier oben auf 1.673 Höhenmeter geben — und es gibt auch kein großartigeres Publikum als die begeisterten Fans und Freunde, die uns all die Jahre bis hier herauf begleitet haben.«

Ein oranger Bachstein war das Festivalsujet, das auch den Weg von Innervillgraten auf die Alm gewiesen hat. Dort erwartete das Publikum der wohl schönste Konzertsaal der Welt: »Genau so muss Hochkultur sein: Die Obertöne von Christian Zehnder gehen über in die Wienerlieder der Strottern, die Songs von Anna Mabo verbinden sich mit finnischen Trauermärschen der Mundharmonikavirtuosen von Sväng. Und dann öffnet sich ein weites Klangpanorama, wenn Víkingur Ólafsson die Goldberg-Variationen vor satten Almwiesen interpretiert. Diese Verbindung der unterschiedlichsten musikalischen Ebenen in einer außergewöhnlichen Umgebung schafft einen Perspektivenwechsel, der uns seit 30 Jahren fasziniert.«

Das beziehungsreiche musikalische Programm, das täglich in jeweils drei Konzerten geboten wurde, begeisterte Künstler:innen wie Publikum gleichermaßen. »So ein Ereignis, ‚exzeptionell‘ ist noch zu wenig«, bedankt sich das Fauré Quartett. »Das werden wir nie vergessen und hoffen, dass es bei unserem 30. genauso kracht wie bei Euch auf der Unterstalleralm!« Und Christian Zehnder ergänzt: »Wir tragen die Klänge noch lange weiter wie das großartige Publikum — Bergklänge vom Feinsten!« Anna Mabo und Clemens Sainitzer stimmen ein: »Was für eine Banda, was für ein Fest, Hochkultur sang ma, at it’s best!«

Möglich gemacht wurde das HOCH KULTUR FESTIVAL mit breiter lokaler Unterstützung. »Eine Region zeichnet sich immer auch durch diejenigen aus, die sie beleben«, betont Christof Schett, organisatorischer Leiter des Festivals. »Daher gilt unser Dank auch all den Menschen und Partner:innen, die gemeinsam mit uns dieses einmalige Erlebnis möglich gemacht haben: von den vielen freiwilligen Helfer:innen des Fanclub Franui über die Grundeigentümer:innen bis zu den lokalen Gastronomiebetrieben, die mit Osttiroler Spezialitäten für die kulinarische Stärkung gesorgt haben. Zusammen konnten wir zeigen, dass auch bei einer Veranstaltung in dieser Größenordnung Nachhaltigkeit machbar ist, von E-Mobilität bis zu Komposttoiletten.«